Station 4

Boden und Wasser - eine erfolgreiche Verbindung

Abbildung von drei Bodenwürfeln mit 1m Kantenlänge für Sand-, Lehm- und Tonboden und deren unterschiedliche Aufnahmefähigkeit von WasserBild vergrössern Abbildung von drei Bodenwürfeln mit 1m Kantenlänge für Sand-, Lehm- und Tonboden und deren unterschiedliche Aufnahmefähigkeit von Wasser

Wenn Niederschläge auf den Boden auftreffen, versickern sie bei guter Durchlässigkeit des Bodens in tiefere Bodenschichten und werden schließlich zu Grundwasser.
Sandböden lassen Regenwasser gut durch, in Tonbö-den staut sich jedoch schnell das Wasser.
Auf diesen Böden sowie auf stark geneigten oder versiegelten Flächen fließt der Regen vorwiegend oberir-disch ab und gelangt ungefiltert in unsere Fließgewässer und kann dort die Pflanzen– und Tierwelt empfindlich stören.

Blick auf die Bodenstation 4 mit StationstafelBild vergrössern Blick auf die Bodenstation 4 mit Stationstafel

An dieser Bodenstation hat sich ein stauwasserbeeinflusster Boden, ein sogenannter Pseudogley gebildet.
Regenwasser kann zwar in die wasserdurchlässige obere Schicht eindringen.
In der darunter liegenden, schlecht durchlässigen Tonschicht, kommt es aber bei Niederschlagsüberschuss zum Wasserstau.

Der Boden als Ausgleichskörper

Luftbild von einem Hochwasser an der Laufer Mühle in AdelsdorfBild vergrössern Luftbild von einem Hochwasser an der Laufer Mühle in Adelsdorf

Mit seiner Eigenschaft, Niederschlagswasser aufzunehmen und zeitlich verzögert über den Zwischenabfluss und das Grundwasser wieder abzugeben, trägt der Boden wesentlich dazu bei, dass sich Fließgewässer nicht im schnellen Wechsel von dünnen Rinnsaalen zu reißendem Strömen verwandeln und umgekehrt.

 

 

 

Ganglinien eines Flusspegels nach Modellrechnungen für versiegeltes und unversiegeltes GebietBild vergrössern Ganglinien eines Flusspegels nach Modellrechnungen für versiegeltes und unversiegeltes Gebiet

Dabei ist der Einfluss je nach Boden und Nutzung unterschiedlich. Besonders die Versiegelung von Flächen durch Industrie, Besiedelung und Straßenbau und die Ableitung über die Kanalisation ohne
wesentliche Zeitverzögerung haben Auswirkungen auf den Abfluss und den Gang der Flüsse. Durch den stärkeren Oberflä-chenabfluss werden die Scheitel der Hochwasserganglinien erhöht.

Schematische Darstellung zu wieviel Oberflächenabfluss  es bei unterschiedlichen Niederschlagsereignissen und bei unterschiedlicher Nutzung kommtBild vergrössern Schematische Darstellung zu wieviel Oberflächenabfluss es bei unterschiedlichen Niederschlagsereignissen und bei unterschiedlicher Nutzung kommt











Der Oberflächenabfluss hängt von der Nutzung und von der Stärke des Niederschlagsereignisses ab. Unter Wald findet bei geringen Niederschlägen kein Abfluss statt. Bei starken Niederschlagsereignissen fließt auch nur ein Drittel des Niederschlags oberflächig ab.
Je naturferner die Nutzung, desto weniger Wasser kann der Boden selbst bei geringen Nieder-schlägen aufnehmen.
Bei einer befestigten Fläche schließlich werden immer 100 % des Niederschlags als Oberflächenabfluss wirksam.
Navigation für die Stationen 1 - 10 Übersicht Stationen